Zufriedenheit steht bei uns egilstein an erster Stelle. Doch was bedeutet das konkret? Es geht nicht nur um reibungslose Prozesse oder effiziente Ergebnisse. Es geht darum, wie Entscheidungen Zufriedenheit schaffen – oder eben nicht.
Zufriedenheit ist mehr als nur ein Nebenprodukt. Sie verlangt Bewusstsein von Menschen und Prozessen über die Folgen unserer Entscheidungen. Erst wenn wir Zufriedenheit als eigenständiges Ziel begreifen, können wir Entscheidungsprozesse so gestalten, dass sie ihr gerecht werden.
Bewusstsein bedeutet, die Fähigkeit zu besitzen, über Situationen, Optionen und Konsequenzen nachzudenken. Es erfordert, diese Reflexion in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Werte helfen uns dabei, uns zu orientieren.
Zufriedenheit, so definiert es die Psychologie, entsteht, wenn Erwartungen oder Ziele mit dem tatsächlichen Erleben übereinstimmen.
Zufriedenheit muss genauso zählen wie Umsatz und Effizienz
Und Werte? Sie sind kulturell oder individuell geprägte Überzeugungen darüber, was als wünschenswert gilt. Gerechtigkeit, Fairness, Nachhaltigkeit sind Beispiele – diesen Werten ist Zufriedenheit bereits eingeschrieben. Wer sich solche Werte auf die Fahne schreibt, erwartet oft auch Zufriedenheit als Resultat.
Ein Bewusstsein für Zufriedenheit bedeutet aber mehr. Es heißt, Zufriedenheit als eigenständiges Ziel zu betrachten – zusätzlich zu allen anderen Werten und insbesondere über die Resultate und Ergebnisse hinaus. Besonders in Organisationen, die vor allem auf Ergebnisse fixiert sind.
Zufriedenheit im Prozess muss ein Ziel sein, das genauso zählt wie Umsatz, Effizienz oder auch Zufriedenheit im Resultat. Eine Bio-Supermarktkette, die im Einkauf auf Fairness gegenüber den Produzent*innen bedacht ist und damit wirbt, ist nicht automatisch auch unbedingt fair zu seinen Mitarbeiter*innen, hat ihre Zufriedenheit nicht im Blick. Auch eine wertebasierte Außenpolitik kann Mitarbeitende überlasten, verschleissen und erschöpfen, wenn ihre Zufriedenheit nirgendwo prozessual Berücksichtigung findet.
Organisationen und Unternehmen, die sich schöne Werte als Aushängeschild leisten, tun gut daran, diese auch nach innen zu leben. Denn wie glaubwürdig sind Gerechtigkeit, Fairness und Nachhaltigkeit, wenn die Zufriedenheit der beteiligten Menschen auf der Strecke bleibt?
Wir sollten uns häufiger fragen: Sind wir zufrieden? Und wenn nicht – warum?