Innovation braucht Fehler

Ever tried. Ever failed. No matter. Try again, fail again, fail better – Samuel Beckett

Wir alle machen Fehler, täglich, am laufenden Band. Darüber, ob Fehler gut oder schlecht sind, entscheidet der Prozess. Sie werden als schlecht empfunden, wenn sie den Ablauf eines Prozesses negativ beeinflussen, Erwartungen nicht erfüllt werden.

Wir brauchen eine neue Fehlerkultur, damit aus Fehlern gute Fehler werden können; solche, die uns zum Umdenken anregen, die auf eine defizitäre Struktur weisen und eine konstruktive Handlung zur Folge haben. 

In vielen Kontexten und Arbeitsverhältnissen ist das bisher nicht der Fall: Nehmen wir beispielsweise das Verhältnis zwischen Geldgeber und Organisation – sei es im Kulturbetrieb, der humanitären Hilfe oder der Wissenschaft. Der Projektantrag, der am Anfang steht, beschreibt in Hülle und Fülle das Können und die geplanten Tätigkeiten der Antragstellenden. Der Projektabschlussbericht am Ende dient dazu, den Erfolg der letzten Monate darzustellen und die Investition des Gebers im Nachhinein zu rechtfertigen. Selbst wenn es zwischendurch schwerwiegende Probleme gab: Nun ist es abgehakt, abgelegt, alle sind zufrieden. 

Aber sind wirklich alle zufrieden? Ohne eine gute Fehlerkultur werden im Prozess aufgetauchte Fehler beim nächsten Mal wieder zur Innovationshürde. Anstelle von Projektberichten, die die begangenen Fehler kaschieren, sollten wir welche schreiben, die Fehler offenlegen und sie produktiv nutzbar machen. Zwischen Projektantrag und Abschlussbericht entsteht die Welt, wird die Arbeit gemacht, hier tummeln sich die Fehler, die es gilt in gute Fehler umzuwandeln.

An vielen Stellen des Prozesses können wir hier Unterstützung leisten.

Mit Checklisten, die im Vorfeld des Prozesses wichtige Fragen klären: Wie wollen wir auf Fehler reagieren? Wie erkennen wir im laufenden Betrieb, was ein Fehler ist? Wie gehen wir mit vergangenen Fehlentscheidungen um? Welches Maß an Offenheit und Vertrauen benötigen wir im Innen- und Außenverhältnis, um Fehler offen ansprechen zu können? 

Gute Feedback-Mechanismen können helfen, Fehler frühzeitig im Prozess zu identifizieren. 

Einer Organisation, die eine Entscheidungsdokumentation in ihre Arbeitsabläufe integriert hat, wird es leichterfallen, den Punkt zu identifizieren, an dem aus einer kleinen Abweichung ein Fehler wurde und an dem sich dieser Fehler ausbreiten konnte – oder aber, zu etwas neuem, besseren geführt hat. 

Innovationen brauchen Fehler und Organisationen brauchen eine positive Fehlerkultur, um die innovative Kraft von guten Fehlern zu erkennen.

Kommen Sie mit uns ins Gespräch. Wir helfen Ihnen gern, in Zukunft besser Fehler zu machen.

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